Pilgerherberge und Begegnungsstätte am Zittauer Jakobsweg
Wer immer in guter Absicht diese Schwelle betritt, er sei uns willkommen.
Ursula und Christian Kretschmer während der Preisverleihung im Zittauer Bürgersaal am 24. Jan. 2020
 

Ausgezeichnete Vereinsmitglieder

Das außerordentliche ehrenamtliche Engagement von Ursula und Christian Kretschmer aus Hirschfelde bei Zittau wurde am 24. Jan. 2020 mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet. Die beiden nahmen zur Festveranstaltung im Zittauer Bürgersaal eine eigens für den Preis geschaffene Bronzefigur in Empfang. Die Laudatio hielt Pfarrer Michael Dittrich. Die Bürgerstiftung zivita vergibt diesen Preis seit 15 Jahren an Menschen, die sich im Landkreis Görlitz in besonderem Maß ehrenamtlich für andere einsetzen.

Die beiden sind Ehrenamtler, wie sie im Buche stehen. Schon seit vielen Jahrzehnten engagieren sie sich für die kleine katholische Gemeinde von Hirschfelde, die zur Pfarrei „St. Marien“ Zittau gehört. Christian Kretschmer war unermüdlich mit handwerklichen Arbeiten in der Kirche, im benachbarten Pfarrhaus und im großen Gelände tätig und sorgte herausragend für die Instandhaltung. Seine Frau Ursula besucht regelmäßig die älteren und kranken Gemeindemitglieder. Ihr obliegt auch die Reinigung der Kirche, die sie mit anderen Frauen der Gemeinde eigenständig organisiert.

Seit nun in der sanierten Herberge Pilger aufgenommen werden können, hat sich Christian Kretschmers Aufgabengebiet gewandelt. Wenn der Herbergsvater nicht zu Hause ist, empfängt er mit Freude Jakobspilger, zeigt und erklärt ihnen das Haus und sorgt für eine erste Erfrischung. In seinem Element ist er auch bei den Tagen des offenen Denkmals bzw. des offenen Umgebindehauses, wenn er den zahlreichen Besuchern mit berechtigtem Stolz das Haus zeigen, die Umgebindebauweise erläutern und aus der Geschichte Hirschfeldes erzählen kann.

Nicht minder hoch einzuschätzen ist der Einsatz von Ursula Kretschmer. Sobald sich Pilger ankündigen, ist sie zur Stelle und bereitet die Zimmer vor. Die müden Pilger sind glücklich, wenn sie sich abends in ein frisch bezogenes Bett legen können. Sind sie am nächsten Morgen aufgebrochen, erscheint Frau Kretschmer wieder, reinigt die Zimmer und die gebrauchte Wäsche. An den oben genannten Tagen mit offenen Türen versorgt sie gemeinsam mit weiteren Vereinsmitgliedern unsere Gäste mit Kaffee und Kuchen, wobei letzterer ob seiner Qualität große Anerkennung findet.

Man muss nur das Gästebuch des Pilgerhäusls durchblättern, um Seite für Seite lesen zu können, welche Wertschätzung Kretschmers bei unseren Gästen genießen, wie sehr ihr aufgeschlossenes und freundliches Wesen sowie ihre Hilfsbereitschaft gerühmt werden. Wir sind dankbar, dass die beiden die uralte, so wertvolle Tugend der Gastfreundschaft derart mit Leben erfüllen und den guten Ruf unseres Pilgerhäusls zu großen Teilen mitbegründen. Das hat Vorbildcharakter und wirkt einladend, Gastfreundschaft zu pflegen.

Leider haben sich einige gesundheitliche Probleme bei Christian Kretschmer eingestellt. Das lässt schwere Arbeiten nicht mehr zu. Doch Küsterdienste in der Kirche und die intensive Sorge um die Pilger – das lässt er sich, unterstützt von seiner Frau, nicht nehmen.

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